Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
hiermit beantragen wir, den Begründer der Landschaftspflegeverbände und Vorsitzenden des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege, Josef Göppel, in den Stadtrat Ingolstadt einzuladen.
Begründung:
Vor exakt einem Jahr wurde im Stadtrat die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes zunächst im Finanzausschuss in die Fraktionen zur nochmaligen Beratung zurückverwiesen, vom zuständigen Referenten wurde dann schließlich die Vorlage zurückgezogen. Hintergrund war, dass im Gremium zwar Einvernehmen darüber bestand, dass die zu bewältigenden Aufgaben ständig zunehmen und weder die Organisation noch die Durchführung seitens der Verwaltung befriedigend sei, jedoch in Teilen des Gremiums noch Diskussions- und Klärungsbedarf zu einigen Fragestellungen gesehen wurde. Hierzu wurde vor allem die Frage genannt, ob diese Arbeiten von einem Verein wirklich besser bewältigt werden oder aber weiterhin von der Verwaltung bei guter Personalaufstellung fortgeführt werden sollten.
Gab es schon vor genannter Sitzung einen längeren Vorlauf mit diversen Gesprächen und einem Besuch des Landschaftspflegeverbandes Augsburg am 09.06.2015, so ist nun wieder ein Jahr verstrichen, ohne dass ein spürbarer Schritt zu einer zukunftsfähigen Lösung erfolgt ist.
Um diesen scheinbar recht schwierigen Entscheidungsprozess voranzubringen bitten wir nun deshalb darum, Josef Göppel in den Stadtrat einzuladen, um auf diese Weise aus berufenem Munde letzte offene Punkte zu klären. Josef Göppel begründete 1986 den Landschaftspflegeverband Mittelfranken als ersten von heute ca. 150 Landschaftspflegeverbänden in Deutschland und gründete 1993 als deren Dachverband den Deutschen Verband für Landschaftspflege, dessen Vorsitzender Göppel bis heute ist. Göppel war zudem in den vergangenen 15 Jahren für die CSU Mitglied des Deutschen Bundestages, kennt also neben der fachlichen Seite mit der Idee der Drittelparität von Politik, Landwirtschaft und Naturschutz auch die politische Seite mit der Akquirierung verfügbarer, heute vielfach nicht ausgeschöpfter Fördermittel, bestens.
Das fortlaufende Wachstum der Stadt, aber auch das mit der bayerischen Kompensationsverordnung geforderte Erreichen fachlicher Ziele sowie eine dazugehörige Erfolgskontrolle für Ausgleichsmaßnahmen erfordern dringliches städtisches Handeln.
Eine qualitativ sinnvolle Pflege von Ausgleichsflächen kann aus unserer Sicht mit gegenwärtiger Organisations- bzw. Personalausstattung schon heute nicht ausreichend gewährleistet werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Thomas Thöne gez. Raimund Köstler
ÖDP-Stadtrat ÖDP-Stadtrat